Hundesteuersatzung der Gemeinde Cramme


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Aufgrund der §§ 10, 58 und 86 des Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetzes

(NK0mVG) in der jeweils geltenden Fassung und des § 3 des Niedersächsischen

Kommunalabgabengesetzes (NKAG) in der jeweils geltenden Fassung hat der Rat der

Gemeinde Cramme in seiner Sitzung am 20.03.2018 folgende Hundesteuersatzung

beschlossen:

 

Inhaltsverzeichnis

§ 1 Steuergegenstand...............................................................2

§ 2 Steuerpflicht / Haftung........................................................2

§ 3 Steuermaßstab und Steuersätze..................................................2

§ 4 Steuerfreiheit.................................................................3

§ 5 Steuerbefreiung, Steuerermäßigung ............................................ 3

§ 6 Beginn und Ende der Steuerpflicht..............................................3

§ 7 Entstehung und Fälligkeit der Steuerschuld.....................................3

§ 8 Anzeige- und Auskunftspflichten................................................4

§ 9 Ordnungswidrigkeiten ..........................................................4

§ 10 Inkrafttreten ................................................................5

 

 

§1 Steuergegenstand

 

Gegenstand der Steuer ist das Halten von mehr als drei Monate alten Hunden im Gemeindegebiet.

Wird das Alter eines Hundes nicht nachgewiesen, so ist davon auszugehen, dass er älter

als drei Monate ist.

 

§2 Steuerpflicht / Haftung

 

(1) Steuerpflichtig ist, wer einen Hund oder mehrere Hunde in seinem Haushalt, Betrieb, seiner

Institution oder Organisation für Zwecke der persönlichen Lebensführung aufgenommen

hat. Als Halterin/Halter des Hundes gilt auch. wer einen Hund im Interesse einer juristischen

Person hält. Als Halterin/Halter des Hundes gilt ferner, wer einen Hund in Pflege

oder Verwahrung genommen hat oder auf Probe oder zum Anlernen hält, wenn sie/er

nicht nachweisen kann, dass der Hund in der Bundesrepublik Deutschland bereits versteuert

oder steuerfrei gehalten wird. Die Steuerpflicht tritt in jedem Fall ein, wenn die

Pflege, Verwahrung oder die Haltung auf Probe oder das Anlernen den Zeitraum von zwei

Monaten überschreitet.

(2) Alle nach Abs. 1 aufgenommenen Hunde gelten als von ihren Haltern gemeinsam gehalten.

Halten mehrere Personen gemeinschaftlich einen Hund oder mehrere Hunde, so sind

sie Gesamtschuldner.

 

§3 Steuermaßstab und Steuersätze

 

(1) Die Steuer wird nach der Anzahl der gehaltenen Hunde bemessen. Sie beträgt jährlich:

a) für den ersten Hund 65,00 €‚

b) für den zweiten Hund 125,00 €‚

c) für jeden weiteren Hund 185,00 €‚

d) für einen gefährlichen Hund 230,00 €‚

e) für jeden weiteren gefährlichen Hund 480,00 E.

(2) Gefährliche Hunde im Sinne von Absatz 1 Buchstaben d und e sind solche Hunde, bei

denen nach ihrer besonderen Veranlagung, Erziehung und/oder Charaktereigenschaft die

erhöhte Gefahr einer Verletzung von Personen besteht oder von denen eine Gefahr für

die öffentliche Sicherheit ausgehen kann. Gefährliche Hunde in diesem Sinne sind insbesondere

auch diejenigen Hunde, die bereits in der Öffentlichkeit durch eine gesteigerte

Aggressivität aufgefallen sind, insbesondere Menschen oder Tiere gebissen oder sonst

eine über das natürliche Maß hinausgehende Kampfbereitschaft, Angriffslust oder Schärfe

gezeigt haben, soweit die zuständige Behörde die Gefährlichkeit nach § 3 Abs. 2 Nieder -

sächsisches Hundegesetz festgestellt hat.

(3) Hunde, die steuerfrei gehalten werden dürfen (§§ 4 u. 5), werden bei der Berechnung der

Anzahl der gehaltenen Hunde nicht berücksichtigt. Hunde, für die die Steuer ermäßigt

wird (§ 5), werden bei der Berechnung der Anzahl der Hunde nach Abs. 1 den in voller

Höhe steuerpflichtigen Hunden als erster Hund und ggf. weitere Hunde vorangestellt.

 

§4 Steuerfreiheit

 

Bei Personen, die sich nicht länger als zwei Monate im Gemeindegebiet aufhalten, ist das Halten

derjenigen Hunde steuerfrei, die sie bei ihrer Ankunft besitzen und nachweislich in einer

anderen Gemeinde/Stadt innerhalb der Bundesrepublik Deutschland versteuern oder dort steuerfrei

halten.

 

§5 Steuerbefreiung, Steuerermäßigung

 

(1) Steuerbefreiung ist auf Antrag zu gewähren für das Halten von

Diensthunden, staatlicher und kommunaler Dienststellen und Einrichtungen, deren

Unterhaltungskosten ganz oder überwiegend aus öffentlichen Mitteln bestritten werden

sowie von Hunden, sie sonst im öffentlichen Interesse gehalten werden.

2. Diensthunde nach ihrem Dienstende.

Hunden, die zum Schutz und zur Hilfe hilfloser Personen unentbehrlich sind.

(2) Die Steuer ist auf Antrag auf 50 v.H. zu ermäßigen für das Halten von einem Hund, der

zur Bewachung von Gebäuden benötigt wird, welche von dem nächsten bewohnten Gebäude

mehr als 200 m entfernt liegen.

(3) Steuerbefreiung oder Steuerermäßigung wird vom ersten Tag des folgenden Kalendermonats

an gewährt, in dem der Antrag der Gemeinde Gramme zugegangen ist.

 

§6 Beginn und Ende der Steuerpflicht

 

(1) Die Steuerpflicht beginnt mit dem ersten Tag des auf die Aufnahme nach § 2 Abs. 1 folgenden

Kalendermonats, frühestens mit dem ersten Tag des folgenden Kalendermonats,

in dem der Hund drei Monate alt wird. Bei Zuzug einer Hundehalterin/eines Hundehalters

in die Gemeinde Gramme beginnt die Steuerpflicht mit dem ersten Tag des auf den Zuzug

folgenden Kalendermonats. Beginnt das Halten eines Hundes oder mehrerer Hunde bereits

am ersten Tag eines Kalendermonats, so beginnt auch die Steuerpflicht mit diesem

Tag.

(2) Die Steuerpflicht endet mit Ablauf des Kalendermonats, in dem der Hund abgeschafft

wird, abhandenkommt oder stirbt oder die Hundehalterin/der Hundehalter wegzieht.

 

§7 Entstehung und Fälligkeit der Steuerschuld

 

(1) Die Steuerschuld wird als Jahressteuer festgesetzt und erhoben. Erhebungszeitraum

(Steuerjahr) ist das Kalenderjahr, an dessen Beginn die Steuerschuld entsteht. In den Fällen

des § 6 Abs.1 entsteht die Steuerschuld mit dem Beginn der Steuerpflicht. Beginnt

oder endet die Steuerpflicht (§ 6) im Laufe des Erhebungszeitraumes, wird die Jahressteuer

anteilig erhoben.

(2) Die Steuer wird in vierteljährlichen Teilbeträgen zum 15.02., 15.05., 15.08., und 15.11

eines jeden Jahres fällig. Bei erstmaliger Heranziehung ist ein nach Abs.1 Satz 2 festgesetzter

Teilbetrag innerhalb eines Monats nach der Bekanntgabe des Heranziehungsbescheides

fällig.

(3) Auf schriftlichen Antrag kann die Zahlung der Jahressteuer zum 01.07. eines jeden Jahres

erfolgen.

 

(4) Für diejenigen Steuerpflichtigen, die für das Kalenderjahr die gleiche Hundesteuer wie im

Vorjahr zu entrichten haben, kann die Hundesteuer durch öffentliche Bekanntmachung

festgesetzt werden. Für die Steuerpflichtigen treten zwei Wochen nach dem Tag der öffentlichen

Bekanntmachung die gleichen Rechtswirkungen ein, wie wenn ihnen an diesem

Tag ein schriftlicher Steuerbescheid zugegangen wäre.

 

§8 Anzeige- und Auskunftspflichten

 

(1) Wer einen Hund anschafft oder mit einem Hund zuzieht, hat dieses binnen einer Woche

bei der Gemeinde Gramme schriftlich anzuzeigen. Hierbei ist die Rasse des Hundes anzugeben.

Neugeborene Hunde gelten mit Ablauf des dritten Monats nach der Geburt als

angeschafft.

(2) Wer einen Hund bisher gehalten hat, hat dies binnen einer Woche nachdem der Hund

veräußert bzw. abgeschafft wurde, abhandengekommen oder gestorben ist bei der Gemeinde

Gramme schriftlich anzuzeigen. Dies gilt auch, wenn die Hundehalterin / der Hundehalter

aus dem Gemeindegebiet wegzieht. Im Falle der Abgabe des Hundes an eine

andere Person sind bei der Abmeldung der Name und die Anschrift dieser Person anzugeben.

(3) Fallen die Voraussetzungen für eine Steuerbefreiung oder Steuermäßigung fort, so ist

dies binnen einer Woche schriftlich bei der Gemeinde Gramme anzuzeigen.

(4) Die Anmeldung von Hunden wird durch den erstmaligen Steuerbescheid dokumentiert,

der zu verwahren und gegebenenfalls bei Überprüfungen vorzulegen ist. Der Hundesteuerbescheid

gilt als ordnungsgemäßer Nachweis über die erfolgte Anmeldung eines Hundes

bzw. mehrerer Hunde. Auf die Ausgabe von Hundesteuermarken wird verzichtet.

(5) Wer einen Hund oder mehrere Hunde nach § 2 Abs. 1 aufgenommen hat ist verpflichtet,

der Gemeinde/Stadt die zur Feststellung eines für die Besteuerung der Hundehaltung erheblichen

Sachverhaltes erforderlichen Auskünfte wahrheitsgemäß zu erteilen. Wenn die

Sachverhaltsaufklärung durch die Beteiligten nicht zum Ziele führt oder keinen Erfolg verspricht,

sind auch andere Personen, insbesondere Grundstückseigentümer, Mieter oder

Pächter verpflichtet, der Gemeinde Gramme auf Nachfrage über die auf dem Grundstück,

im Haushalt, Betrieb, Institution oder Organisation gehaltenen Hunde und deren Halter

Auskunft zu erteilen (§ 11 Abs. 1 Nr. 3a NKAG i. V. m. § 93 AO).

 

§9 Ordnungswidrigkeiten

 

(1) Ordnungswidrig im Sinne von § 18 Abs. 2 Nr. 2 NKAG handelt, wer vorsätzlich oder leichtfertig

- entgegen § 8 Abs.1 den Beginn der Hundehaltung nicht binnen einer Woche schriftlich

bei der Gemeinde Cramme anzeigt

- entgegen § 8 Abs.1 die Rasse des Hundes nicht angibt

- entgegen § 8 Abs. 2 das Ende der Hundehaltung nicht schriftlich bei der Gemeinde

Gramme anzeigt

- entgegen §8 Abs.3 den Wegfall der Voraussetzungen für eine Steuerbefreiung oder

eine Steuerermäßigung nicht binnen einer Woche schriftlich bei der Gemeinde

Gramme anzeigt

- entgegen § 8 Abs. 5 und/oder § 3 Abs. 4 Auskünfte über gehaltene Hunde nicht

wahrheitsgemäß erteilt.

(2) Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis zu 10.000,00€ geahndet werden.

 

§10 Inkrafttreten

 

Diese Satzung tritt mit Ihrer Bekanntmachung im Amtsblatt des Landkreises Wolfenbüttel in

Kraft. Gleichzeitig treten die bisherige Hundesteuersatzung vom 30. Oktober 2001 und die hierzu

erlassenen Änderungssatzungen außer Kraft.

 

Cramme, den 20.03.2018